John Lennon sitzt auf einer Mauer
Bob-Gruen-John-Lennon-on-the-roof-of-his-East-52nd-Street-penthouse-New-York-1974 © Estate of John Lennon and Yoko Ono

07.05 - 14.08.2016

John Lennon Imagine

Die Ausstellung „Imagine: John Lennon“ begibt sich auf die Spurensuche nach einer der bedeutendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Popgeschichte.

Kunstverein Herford

Der Song „Imagine“ zählt zu den Klassikern der Popmusik. 1971 veröffentlicht, beschreibt dieses Lied eine Welt, die frei ist von Krieg, frei von Nationalismus und Privateigentum. Als Aufruf für Humanität und Frieden wurde „Imagine“ zur Hymne der internationalen Friedensbewegung. Zugleich kann „Imagine“ aber auch als das Herzstück des künstlerischen und politischen Nachlasses von John Lennon gelten. Die Ausstellung „Imagine John Lennon“ präsentiert das musikalische, poetische, künstlerische und politische Engagement von John Lennon und dokumentiert seine wichtigsten biografischen Stationen in Form von Songtexten, Objekten, Fotos, Videos, Zeichnungen und Lithographien.

John Winston Lennon wurde am 9. Oktober 1940 in Liverpool geboren. Schon in jungen Jahren zeigte sich sein musikalisches und künstlerisches Talent, als er begann, die verschiedensten Musikinstrumente zu erlernen. Zudem beeindruckte er seine Umgebung durch Parodien, kleine Nonsens-Texte und karikaturhafte Zeichnungen, Gedichte und Kurzgeschichten. Zuerst präsentierte er seine Kinderzeichnungen auf dem Umschlag einer Langspielplatte und hatte darum gebeten, sie sorgfältig aufzuheben, weil er eines Tages berühmt sein werde.

Von 1957 bis 1960 studierte er folgerichtig Kunst am Liverpool College of Art, wo er auch seine erste Ehefrau Cynthia kennen lernt. Der aufkommende Rock ’n’ Roll hatte zunehmenden Einfluss auch auf den jungen John Lennon, und insbesondere die Musik von Elvis Presley förderte seinen Wunsch, Musiker zu werden. Auf musikalische und organisatorische Initiative von Lennon ging Ende der 1950er Jahre die legendäre Band „The Beatles“ aus einer Reihe von Vorläuferbands hervor, die mit mehr als einer Milliarde verkauften Tonträgern die bisher erfolgreichste Band der Musikgeschichte werden sollte.

Angeregt von Bob Dylan, etablierte sich John Lennon ab 1964 auch als ernsthafter Songwriter. Das Stück „In My Life“ wurde vom britischen Musikmagazin Mojo zum besten Song aller Zeiten gewählt. Nach dem Ende ihrer legendären Tourneen widmeten sich die Beatles gänzlich der Arbeit im Studio. Lennon komponierte 1967 das Stück „Strawberry Fields Forever“, das ebenfalls als Meisterwerk gilt. Für die erste weltweit ausgestrahlte Fernsehsendung „Our World“ schrieb Lennon „All You Need Is Love“, die „Hymne des Summer of Love“.

Am 20. März 1969 heiratet John Lennon die japanische Avantgardekünstlerin Yoko Ono in Gibraltar. Am 31. März 1969 beendete das Paar in Amsterdam sein einwöchiges „Bed-In“. Lennon und Ono hatten unter dem Titel „Hair Peace. Bed Peace“ ab dem 26. März täglich im Hilton-Hotel weiß gekleidet vom weiß bezogenen Bett aus Interviews gegeben, um ein sichtbares Zeichen für den Frieden zu setzen. Während des „Bed-Ins“ in Montreal wurde das Stück „Give Peace a Chance“ aufgenommen, das es im Juli des Jahres weltweit in die Hitparaden schaffte. Im November gab Lennon den Orden „Order of the British Empire“ zurück, den er 1965 mit den anderen Beatles erhalten hatte. Als Hauptgrund nannte er die Beteiligung Großbritanniens an den beiden Kriegen in Biafra und Vietnam.

Im Dezember 1969 organisierten Lennon und Ono die Plakat- und Posterkampagne „War Is Over“, um für den Frieden zu werben. Die Plakate waren weltweit in vielen Großstädten zu sehen, unter anderem in New York, Los Angeles, Toronto, Tokio, Rom und Berlin. Ihre Message lautete: WAR IS OVER! IF YOU WANT IT!

Im April 1973 bezogen John Lennon und Yoko Ono ein Appartement im Dakota Building in der 72. Straße in New York. Dort riefen sie den fiktiven Staat „NUTOPIA“ aus, ein Land, das weder Grenzen noch Pässe kenne. Die Nationalhymne „NUTOPIAs“ bestand aus drei Sekunden Stille und wurde auf dem Album „Mind Games“ veröffentlicht.

Am 8. Dezember 1980 wird John Lennon gegen 22:50 Uhr von einem geistig verwirrten Attentäter in New York erschossen. Lennons Tod löst international eine Welle des Entsetzens aus. Der Song „Imagine“ erreicht erst nach seinem Tode die Spitze sämtlicher Singlecharts und wurde somit zum politischen und musikalischen Vermächtnis einer der schillerndsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung „Imagine John Lennon“ wurde in enger Zusammenarbeit mit der Sammlung Michael Wahle realisiert. Verantwortlich: Jürgen Doppelstein, Heike Stockhaus, Michael Wahle. Für die finanzielle Unterstützung danken wir der Stadt Wedel und der Kulturstiftung der Stadtsparkasse Wedel.