Barlach Pferdekutsche

Vita

Ernst Barlach

* 2. Januar 1870 in Wedel
† 24. Oktober 1938 in Rostock

  • 1870

    Am 2. Januar wird Ernst Barlach als erster Sohn von Johanna Luise Barlach und Dr. Georg Barlach in Wedel bei Hamburg geboren. Das Geburtshaus ist heute das Barlach Kunstmuseum.

    Barlachs Geburtshaus in Wedel
    Geburtshaus in Wedel
  • 1871

    Geburt des Bruders Hans.

    Ernst Barlach (links) mit seinem Bruder Hans, 1877
    Ernst Barlach und sein Bruder Hans, 1877
  • 1872

    Die Familie Barlach zieht von Wedel nach Schönberg in Mecklenburg. Geburt der Zwillingsbrüder Nikolaus und Joseph.

  • 1877

    Umzug der Familie Barlach nach Ratzeburg. In dem Wohnhaus befindet sich heute das Ernst Barlach Museum.

    Das Wohnhaus der Familie Barlach in Ratzeburg von 1877 bis 1884
    1877-1884 Wohnhaus in Ratzeburg
  • 1884

    Nach dem Tod von Barlachs Vater kehrt die Familie nach Schönberg zurück. Ernst Barlach besucht dort die Realschule.

    Ernst Barlach mit Realschulklasse in Schönberg (mitte oben), 1888
    Barlach mit seiner Realschulklasse 1877
  • 1888

    Barlach wird Schüler an der Allgemeinen Gewerbe Schule in Hamburg.

  • 1891

    Barlach siedelt von Hamburg nach Dresden über und besucht dort die Unter- und Mittelklasse der Königlichen Akademie der bildenden Künste. Ab 1892 wird er Meisterschüler von Robert Diez.

    Ernst Barlach 1891
    Ernst Barlach 1891
  • 1894

    Als Abschlussarbeit für die Akademie in Dresden entsteht die Skulptur Krautpflückerin.

    Historische Ansicht der Figur "Die Krautpflückerin" von 1894
    Die Krautpflückerin, Gips, 1894
  • 1895

    Erster Studienaufenthalt Barlachs in Paris an der Akademie Julian und Veröffentlichung des Buches "Figürliches Zeichnen".

    Selbstbildnis, Kohle 1895, Barlach zu sehen mit Kappe und Pfeife
    Selbstbildnis, Kohle 1895
  • 1897

    Zweiter Studienaufenthalt Barlachs in Paris. Danach ist er in Hamburg und Altona künstlerisch tätig.

    Ernst Barlach, Blick in das Atelier in Paris, Kohlezeichnung 1896
    Ernst Barlach, Das Atelier in Paris, Kohle 1896
  • 1898

    Barlach beteiligt sich mit der "Krautpflückerin" und einem Grabrelief an der "Großen Berliner Kunstausstellung". Vier Zeichnungen erscheinen in der Zeitschrift "Jugend". Mit dem Bildhauer und Freund Karl Gabers arbeitet er an dem Giebelrelief für das Altonaer Rathaus. Literarische Versuche reflektieren die Pariser Zeit und reichen bis in die Hamburger, Berliner und Wedeler Jahre zurück.

    Ernst Barlach (oben auf der Leiter) und Carl Garbers bei der Arbeit am Giebelfries des Altonaer Rathauses
    Arbeit am Giebelfries des Altonaer Rathauses
  • 1899

    Barlachs erster Aufenthalt in Berlin. Begegnung mit Reinhard Piper und Karl Scheffler.

    Ernst Barlach in seinem Berliner Atelier 1899, vor ihm die verschollene Figur "Mutter mit Kind"
    Barlach in seinem Berliner Atelier 1899
  • 1901

    Rückkehr in seine Geburtsstadt Wedel. Erste Versuche im Schreiben von Dramen. Freundschaftliche Verbindung zu Karl Gabers und Julius Wohlers. Barlach arbeitet an Kleinkeramik für die Töpferwerkstatt Mutz in Altona.

    Selbstbildnis mit Würfelbecher, Steinzeug Relief, 1902. Barlach, der drei Würfel in einen Becher fallen lässt. Gedicht rechts oben: Ich bin ein Spieler von Profession/ der Tag der muss mir borgen/ den Zufall hab ich müd gemacht/ ich würfle mit der grauen Nacht/ um Freuden und um Sorgen.
    Selbstbildnis mit Würfelbecher, Steinzeug Relief, 1902
  • 1904

    Barlach übernimmt ein Lehramt an der Fachschule für Keramik in Höhr-Grenzhausen/Westerwald. Erste Ausstellung seiner keramischen Arbeiten im Kunstsalon Richard Mutz in Berlin. Barlachs Freund, Reinhard Piper, gründet den Piper Verlag in München.

    Entwurf für ein Titelblatt. Verzweifelter Mann liegend in Ketten, den Kopf zwischen den Händen bergend. Schrift im Hintergrund: Hilf dir selbst!
    Ernst Barlach, Hilf Dir selbst, Kohle 1904
  • 1905

    Barlach gibt die Stelle als Lehrer in Höhr-Grenzhausen auf und übersiedelt zum zweiten Mal nach Berlin.

  • 1906

    Aus einer schweren Identitäts-und Lebenskrise heraus reist Barlach nach Russland. Er fährt mit seinem Bruder Nikolaus über Warschau nach Kiew, Charkow, Pokatilowka, Konstantinowka, Karamatorowke, Belgorod und Bachmut. Sie besuchen den Bruder Hans, der dort als Ingeneur arbeitet. Eine Vielzahl von Skizzen entstehen. Die Ergebnisse dieser Russlandreise bewirken einen fundamentalen künstlerischen Neubeginn. Zur selben Zeit bringt Rosa Limona Schwab den gemeinsamen Sohn Nikolaus Barlach in Berlin zur Welt.

    Ernst Barlach (links) mit seinen Brüdern Hans (Mitte) und Nikolaus im Garten des Hauses von Hans in Charkow 1906
    Barlach und seine Brüder in Charkow
  • 1907

    Auf der 13. Ausstellung der Berliner Sezession werden mit großem Erfolg zwei von Richard Mutz gebrannte Terrakotten Barlachs (Blinder russischer Bettler; Russische Bettlerin mit Schale) ausgestellt. Sechs zeitkritische Zeichnungen erscheinen im "Simplicissimus".

    Russische Bettlerin mit Schale, Keramik, Ausgestellt auf der Ausstellung der Berliner Sezession 1907
    Russische Bettlerin mit Schale, Keramik, 1906
  • 1908

    Auf der Winterausstellung der Berliner Sezession ist Barlach mit 7 Plastiken und 20 Zeichnungen vertreten. Erste plastischen Bildwerke in Holz entstehen, wovon der "Schäfer im Sturm" als erstes Werk Barlachs durch ein Museum, die Kunsthalle Bremen, erworben wird. Vertrag mit dem Galeristen Paul Cassirer, dem Barlach gegen regelmäßige Zahlungen den Vertrieb seiner Arbeiten überlässt. Nach einem Rechtsstreit wird Barlach entgegen dem Willen der Mutter das Sorgerecht für seinen Sohn zugesprochen.

    Ernst Barlach, Liegender Bauer, Porzellan 1908 © Foto Bernd Boehm
    Ernst Barlach, Liegender Bauer, Porzellan 1908 © Foto Bernd Boehm
  • 1909

    Barlach geht als Stipendiat der Villa Romana für 10 Monate nach Florenz und lernt dort den Dichter und Kosmopolit Theodor Däubler kennen. Berufung zum Jury-Mitglied der Berliner Sezession.

    Ernst Barlach in der Toskana, 1909.
    Ernst Barlach in der Toskana, 1909
  • 1911

    Nach seiner Rückkehr aus Florenz zieht Barlach zusammen mit seiner Mutter und seinem Sohn nach Güstrow. Ein ausgebauter Pferdestall wird sein Atelier. Er beginnt mit der Arbeit an dem Drama "Die Osterleute" später "Der Arme Vetter" betitelt.

    Ansicht von außen: Barlachs Atelier in einem Pferdestall in Güstrow 1911-1925
    Barlachs Atelier von 1911-1925
  • 1912

    Veröffentlichung des Dramas "Der Tote Tag" mit 27 Lithographien. Erneute Begnung mit Theodor Däubler. Arbeit am "Diario Däubler" und am Roman "Seespeck". Beteiligung an der "2. Sonderbund-Ausstellung" in Köln, wo seine Arbeiten zusammen mit Edvard Munch präsentiert werden.

    Sonderbundausstellung Köln 1912. Raumaufnahme: Bilder von Edvard Munch und Figuren von Ernst Barlach. Hier zu sehen "Der Zecher, Holz 1909" und "Sorgende Frau, Holz 1910"..
    Sonderbundausstellung 1912 © Rheinisches Bildarchiv Köln
  • 1914

    Barlach wird in den Vorstand der "Freien Sezession" gewählt. Auf der ersten Ausstellung sind seine Werke "Die Verlassenen" und "Wanderndes Paar" vertreten. Freundschaft mit Friedrich Schult, der von 1945 bis 1976 den künstlerischen Nachlass Barlachs betreuen wird. Ausbruch des 1. Weltkriegs am 28. Juli. Barlach beginnt mit dem "Güstrower Tagebuch".

    Ernst Barlach, Der heilige Krieg, Kohle, 1914. Frontalblick auf männliche Figur, die nach vorne stürmend ein Schwert über der Schulter trägt
    Ernst Barlach, Der heilige Krieg, Kohle, 1914
  • 1915

    Barlach meldet sich freiwillig zum Kriegsdienst. Er wird Landsturmsoldat in Sonderburg/ Schleswig und auf Petition der Künstler Liebermann, Gaul und Slevogt nach drei Monaten wieder aus dem Wehrdienst entlassen. Als Freiwilliger engagiert er sich in einem Güstrower Kinderhort.

    Ernst Barlach mit Kindern im Kindertagesheim Güstrow 1915
    Ernst Barlach im Kindertagesheim Güstrow 1915
  • 1917

    Erste Gesamtausstellung Barlachs im Salon Paul Cassirer mit einem Vortrag von Theodor Däubler. Der Schauspieler Friedrich Kayßler liest aus dem Drama "Der Tote Tag".

  • 1919

    Barlach wird zum ordentlichen Mitglied der Preußischen Akademie der Künste gewählt. Er lehnt Lehrämter und Ehrendoktorwürde ab. Uraufführung der Dramen "Der arme Vetter" in Hamburg und "Der tote Tag" in Leipzig.

    Bühnenfoto der Uraufführung "Der arme Vetter" in den Kammerspielen Hamburg 1919
    Uraufführung Der arme Vetter, Hamburger Kammerspiele 1919
  • 1920

    Tod seiner Mutter durch Selbstmord. Veröffentlichung des Dramas "Die echten Sedemunds".

    Das Grabmal für seine Mutter, das Barlach 1921 fertigstellt. Blick auf das Grab.
    Ernst Barlach, Grabmal Louise Barlach, Holz 1921
  • 1922

    Einweihung von Barlachs erstem Ehrenmal "Die Schmerzensmutter" in der Kieler Nikolaikirche. Das Holzrelief verbrennt im 2. Weltkrieg. Das Drama "Der Findling" erscheint mit 20 Holzschnitten.

    Kieler Ehrenmal, Holz. Eine trauernde Frau von 7 Schwertern umgeben. Darunter Inschrift auf Plattdeutsch: Mein Herz blutet vor Gram, aber du gibst mir Kraft. 1914-1918
    Ernst Barlach, Kieler Ehrenmal, Holz 1922
  • 1924

    Barlach erhält den Kleist Literaturpreis. Beteiligung an der "I. Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung" in Moskau, Saratow und Leningrad. Buchausgabe des Dramas "Die Sündflut" und Uraufführung in Stuttgart.

  • 1925

    Beginn der Bekanntschaft mit Bernhard und seiner Frau Marga Böhmer, Barlachs späterer Lebensgefährtin. Arbeit am Drama "Baal" später "Der blaue Boll". Barlach wird Ehrenmitglied der Akademie der bildenden Künste in München.

    Marga Böhmer, Foto von 1926, sie ist 39 Jahre alt.
    Marga Böhmer 1926
  • 1926

    Ausstellung der Holzskulpturen in Berlin bei Cassirer mit großem Erfolg. Uraufführung des Dramas "Der blaue Boll" in Stuttgart. Freitod des Freundes und Galeristen Paul Cassirer und noch engere Bindung an Bernhard Böhmer, seinen Assistenten und zukünftigen Manager. Barlach bezieht ein neues Atelier in einer ehemaligen Autowerkstatt in Güstrow. Erste Entwürfe zum Güstrower Ehrenmal.

    Barlachs Wohnzimmer im Hause der Böhmers 1926. Holzmöbel, Im Hintergrund an der Wand das Relief "Der Apostel" und zwei Lithografien aus der Serie "Die Ausgestossenen"
    Barlachs Wohnzimmer 1926
  • 1927

    Barlachs erste Großplastik, das "Güstrower Ehrenmal" wird im Güstrower Dom der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

    Güstrower Ehrenmal, Bronze 1927 im Güstrower Dom. Im Volksmund der schwebende Engel genannt. © photo Bernd Boehm
    Güstrower Ehrenmal, Bronze 1927 © photo Bernd Boehm
  • 1928

    Veröffentlichung der Autobiographie "Ein selbsterzähltes Leben" und Uraufführung des Dramas "Der Findling" in Königsberg. Die Großplastik "Geistkämpfer" wird aufgestellt vor der Nikolai Kirche in Kiel.

    Ernst Barlach im Alter von 58 Jahren. Er sitzt in einem Gartenstuhl mit Zigarette im Mund.
  • 1929

    Beginn einer deutsch-nationalen Hetzkampagne gegen Barlach nach der Aufstellung des Magdeburger Ehrenmals. Er zieht daraufhin Entwürfe für ein Mal in Malchin zurück. Uraufführung des Dramas "Die gute Zeit" in Gera.

    Ernst Barlach im Atelier 1928 bei der Arbeit am Magdeburger Ehrenmal aus Holz
    Bei der Arbeit am Magdeburger Ehrenmal
  • 1930

    Zum 60. Geburtstag große Werkschau Barlachs in der Akademie der Künste in Berlin; weitere Ausstellungen in Essen, Kiel und Lübeck. Heftige Kritik gegen die provisorische Aufstellung der ersten drei Großplastiken für die Fassade der Katharinenkirche in Lübeck, insbesonders der "Bettler auf Krücken". Bau eines neuen Atelierhauses in Güstrow. Vertrag mit dem Kunsthändler Alfred Flechtheim über den Bronzeguss älterer Gipsmodelle und die Ausstellung von 20 Bronzeplastiken in der Galerie Flechtheim in Berlin und Düsseldorf. In den Museen Weimars führt die mit der NSDAP gegründete Landesregierung eine Säuberungsaktion gegen unerwünschte Kunst durch. Sie steht unter dem Slogan: "Weimar gegen Barlach-Richtung in der Kunst - Kampf gegen das ostische und minderrassige Untermenschentum".

    Barlach rechts mit Aristide Maillol vor der Galerie Flechtheim
    Barlach mit Aristide Maillol vor der Galerie Flechtheim
  • 1931

    Einweihung des "Hamburger Ehrenmals" gegen heftige Proteste der NSDAP Politik und begleitet von entsprechend negativen Pressestimmen. Barlach bezieht sein neues Atelier, wohnt aber weiterhin in dem Haus von Marga Böhmer. Bernhard Böhmer bezieht die neue Wohnung im Atelierhaus. Fünf Werke von Barlach werden zur Eröffnung des Museum of Modern Art, New York, gezeigt. Jüdische Galeristen, Sammler und Kunstmäzene Barlachs geraten in wirtschaftliche Schwierigkeiten durch die erstarkende antisemitische Politik in Deutschland und können ihre Verträge mit Barlach nicht einhalten. Große Aufträge brechen weg und er selbst gerät zusehendst in finanzielle Schwierigkeiten.

    Barlach vor dem Modell des Hamburger Ehrenmals
    Barlach vor dem Modell des Hamburger Ehrenmals
  • 1933

    Barlach wendet sich, sieben Tage vor Hitlers Machtantritt, mit der im Rundfunk übertragenen Rede „Künstler zur Zeit“ gegen die Einengung und ideologische Beschneidung der künstlerischen und geistigen Freiheit in Deutschland. Ihm wird die Friedensauszeichnung des Ordens „Pour le mérite“ verliehen. Er protestiert gegen den Zwangsausschluss von Käthe Kollwitz und Heinrich Mann aus der Akademie der Künste und lehnt die Einladung, Vorstandsmitglied im nationalsozialistischen Künstlerbund zu werden, ab. Der Magdeburger Domgemeinderat beantragt die Entfernung des Magdeburger Ehrenmals. Barlach zieht seine Entwürfe für ein Ehrenmal in Stralsund zurück. Auf der Weltausstellung in Chicago werden Werke von Barlach, u. a. der „Lesende Klosterschüler“ aus Holz gezeigt.

    Ernst Barlach vor der Gertrudenkapelle in Güstrow
    Ernst Barlach vor der Gertrudenkapelle in Güstrow
  • 1934

    Beteiligung an der „Juryfreien Berliner Kunstausstellung“ im Februar, die kurz nach der Eröffnung geschlossen wird. Barlach erhält Hilfszahlungen der Akademie der Künste. Das „Magdeburger Ehrenmal“ wird auf Antrag des Domgemeinderates entfernt. Hermann F. Reemtsma übernimmt den von dem jüdischen Unternehmer Ludwig Katzenellenbogen aufgrund finanzieller und politischer Not zurückgezogenen Auftrag für den „Fries der Lauschenden“. Überblicksausstellung in der Kunsthalle Bern. Auf der Biennale in Venedig wird das Holzrelief „Die Verlassenen“ gezeigt. Barlach unterzeichnet den „Aufruf der Kulturschaffenden“ zusammen mit 36 weiteren bekannten Künstlern, der die Zusammenführung der Ämter des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in der Person Hitlers befürwortet.

    Ernst Barlach vor dem Holz "Wanderer im Wind" in seinem Atelier 1934
    Ernst Barlach vor dem Holz "Wanderer im Wind" im Atelier
  • 1935

    Ernst Barlach vollendet den „Fries der Lauschenden“. Im Altonaer Theater wird die Aufführung der „Echten Sedemunds“ nach großem Premiererfolg und vier weiteren Aufführungen von den Nationalsozialisten abgesetzt. Im Piper Verlag München erscheint der Band „Ernst Barlach-Zeichnungen“. Die Holzskulptur „Das Wiedersehen“ wird aus der Sammlung des Schweriner Landesmuseums beschlagnahmt.

    Ernst Barlach und Marga Böhmer im Garten 1935
  • 1936

    Der Entwurf für das Grabmal Theodor Däublers wird von der Reichsschrifttumskammer abgelehnt. Das Buch „Ernst Barlach Zeichnungen“ wird beschlagnahmen. Barlach arbeitet an dem Roman „Der gestohlene Mond“ und an den Holzfiguren „Der Flötenbläser" und "Der Buchleser". Aus der Jubiläumsausstellung der Preußischen Akademie der Künste werden neben anderen auch die Arbeiten von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz entfernt. Barlach wird Ehrenmitglied der Wiener Sezession und des Künstlerverbandes Österreichischer Bildhauer.

    Barlach zu sehen mit Familie und Freunden zu seinem 65. Geburtstag 1935. In der Mitte sein Sohn Nikolaus.
    65. Geburtstag von Ernst Barlach
  • 1937

    Der „Geistkämpfer“ in Kiel und das „Güstrower Ehrenmal“ werden entfernt und über 380 Werke Ernst Barlachs in der deutschlandweiten Maßnahme „Entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen konfisziert. Auf der gleichnamigen Ausstellung in München werden „Das Wiedersehen“ und der Band „Zeichnungen“ vorgeführt. Barlach erhält ein generelles Ausstellungsverbot und wird gezwungen, aus der Preußischen Akademie der Künste auszutreten. Auf einer kurzen Reise nach Schnega zu Hugo Körtzinger, der später den Kieler Geistkämpfer und einen Zweitguss vom Güstrower Ehrenmal vor den Nazis verstecken wird, besucht Barlach auch seine Heimatstadt Ratzeburg. Dort erwirbt er die Grabstätte seines Vaters bis zum Jahr 2060. Barlachs Gesundheitszustand verschlechtert sich erheblich.

    Historisches Foto vom Abbruch des Geistkämpfers in Kiel
    Abbruch des Geistkämpfers in Kiel
  • 1938

    Der Hamburger Senat beschließt die Entfernung des "Hamburger Ehrenmals" und lässt die Stele vor dem Rathaus ein Jahr später zerstören. Am 24. Oktober stirbt Ernst Barlach in einer Privatklinik in Rostock und wird am 28. Oktober neben seinem Vater im Familiengrab in Ratzeburg beigesetzt. Gedächtnisausstellung in der Buchholz Gallery in New York. Die Londoner Protestausstellung zur Ausstellung "Entartete Kunst" mit dem Titel: "20th Century German Art" zeigt neun Werke von Ernst Barlach.

    Ernst Barlach 1938