Musik im Zimmer
Klavierfest Ratzeburg 01.04. - 05.10. 2014
Ernst Barlach Museum Ratzeburg
Die musikalische Reihe „Musik im Zimmer“ möchte die Bedeutung der Klaviermusik neu in den Fokus des musikinteressierten Publikums stellen. Gemeinsam mit dem Konzert bietet die Reihe literarische, wissenschaftliche und populäre Themen an, die sich in der Veranstaltung performativ mit der Klaviermusik verbinden.
Werke für Klavier zählen zu den wichtigsten und werkreichsten Gattungen der Kompositionsgeschichte. Ab etwa 1775 komponieren Muzio Clementi, Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart musikalische Stücke, die ausschließlich und nur für das Klavier bestimmt sind. Seitdem haben sich fast alle bedeutenden Komponisten der Klaviermusik gewidmet.
In der klassischen Wiener Periode ab 1780 rückt die musikalische Form der Klaviersonate ins Zentrum des kompositorischen Interesses. Zahlreiche Klavierzyklen werden von bedeutenden Komponisten wie Haydn und Mozart für den Tagesbedarf geschrieben. Aber erst mit den Variationen von Ludwig van Beethoven erreicht die Klaviersonate einen eigenen musikalischen Höhepunkt.
Am Übergang von der Klassik zur Romantik steht Franz Schubert, der in seinen drei letzten Sonaten eine ungeahnte Tiefe des Ausdrucks erreicht. Etwa ab 1830 wird das romantische Charakterstück bei Robert Schumann und Franz Liszt bedeutsam. Frédéric Chopin komponierte fast ausschließlich für das Klavier. Seine Etüden, Nocturnes, Balladen, Mazurkas und Préludes haben Weltruhm erlangt.
Es schließt sich die Phase des Impressionismus an, der ab etwa 1890 die traditionellen Formen auflöst und zu ganz eigenen musikalischen Motiven findet. Die zentrale Namen sind jetzt Claude Debussy und Maurice Ravel.
In der Neuen Musik des 20. Jahrhunderts, die so etwa ab 1910 einsetzt, spielt zunehmend das Experiment eine Rolle. Erik Satie, Arnhold Schönberg und John Cage können hier als die wichtigsten Protagonisten genannt werden. Neben der Abweichung vom Dur-Moll-System gehören jetzt vor allem Einfachheit und Klarheit zu den musikalischen Stilmitteln. Mit den weiteren Elementen, Kürze und Schlichtheit, kann auch erstmals von einer Minimal Music gesprochen werden.
Die Minimal Music ist ein heute ein Sammelbegriff für verschiedene Musikstile innerhalb der Neuen Musik, die sich ab den 1960er-Jahren in den USA entwickelte und heute grenzüberschreitend innerhalb aller gängigen Genres der zeitgenössischen Musik von Pop über Jazz bis Rock zu finden ist. Auch in der Minimal Music spielt das Klavier eine zentrale Rolle.
Programm:
01. 04. 2014, 19.30 Uhr
100 Jahre Tunisreise 1914 – 2014
August Macke, Paul Klee, Louis Moilliet
Horst Otto Müller, Vortrag
Nora Holtz-Gross, Klavier
Felix Mendelssohn Bartholdy, Rondo capriccioso, op. 14
Clara Holtz-Gross, Klavier
Ludwig van Beethoven, 32 Variationen
01. 06. 2014, 17.00 Uhr
Thomas Kügel berichtet aus seinem Schauspielerleben
an der Seite des Tatort Kommissars Borowski
Nora Holtz-Gross, Klavier
Frank Martin, 8 Préludes für Klavier, Nr. 3 Tranquillo
und Nr. 8 Vivace
Clara Holtz-Gross, Klavier
Frédéric Chopin, Sonate Nr. 2, 1. Satz
26. 10. 2014, 17.00 Uhr
Maria Kovalevskaia, Natalia Maximova, Klavierduo
W. A. Mozart, Sonate, KV 381 (KV 1 23a)
Eric Satie, Trois Morceaux en forme de Poire
Camille Saint-Saëns, Karneval der Tiere
28. 11. 2014, 20.00 Uhr
Linda Leine, Klavier
Franz Schubert, Sonate Nr. 1 6, D 845
Ludwig van Beethoven, Sonate Nr. 28, op. 101
Robert Schumann, Humoreske, op. 20
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